Am kommenden Dienstag, den 25. April 2023 gibt THE-C2-Geschäftsführer Thomas Henkel im Rahmen eines IBR-Seminars Einblicke in Rahmen und Ansätze für klimagerechtes Planen und Bauen. Der Fokus liegt dabei auf innovativen und dialogischen Vergabestrategien für Planungs- und Bauleistungen, die umweltbezogene und Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen wollen.
ZIELE DES SEMINARS
Der Errichtung und dem Betrieb von Gebäuden werden weltweit rund ein Drittel aller Treibhausgasemissionen zugerechnet. Bauen ist verantwortlich für 40 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen, 45 Prozent des gesamten Rohstoffverbrauchs und 54 Prozent aller Abfälle (Quelle: Umweltbundesamt 2018). Um das EU-Ziel des klimaneutralen Europas bis 2050 zu erreichen, muss der Ressourcenverbrauch von Gebäuden im gesamten Lebenszyklus dauerhaft reduziert werden.
Gerade die öffentliche Hand muss hier als Vorreiter agieren. Kreative Lösungen für klimagerechtes Planen und Bauen sind gefragt, wobei sich der Blick insbesondere auf die Baukonstruktion von Gebäuden richtet. Während erneuerbare Energien, effizientere Geräte, energetische Sanierungen und weitere Maßnahmen den Anteil der Emissionen aus dem Betrieb kontinuierlich senken, scheint bisher die Baukonstruktion nur in der extrem energie- und ressourcenhungrigen Stahlbetonbauweise unersetzbar. Allein die Zementindustrie ist für 8 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
INNOVATIVE UND DIALOGISCHE VERGABESTRATEGIEN
Planungs- und Bauleistungen, welche sich speziell den Nachhaltigkeitszielen und dem klimagerechten Bauen verschreiben wollen, sind mit konventionellen Vergabestrategien aktuell schwierig umzusetzen. Speziell vor dem Hintergrund des terminliches Druckes zur Transformation der Bauwirtschaft. Hier sind innovative und dialogische Ansätze gefragt, wie sie beispielsweise durch das Verhandlungsverfahren, die Innovationspartnerschaft oder den wettbewerblichen Dialog abgebildet werden. Aber auch bei standardisierten Vergabeverfahren, beispielsweise für Planungsleistungen, können umweltbezogene und Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden.
ZIELGRUPPE
Konzipiert ist das Seminar für öffentliche Auftraggeber, interessierte Bieter, Architekten, Ingenieure, Projektsteuerungsunternehmen, Beratungsunternehmen und Rechtsanwälte.
THEMEN
- Inhaltliche Rahmenbedingungen
- Bauwirtschaft als maßgeblicher Verursacher des Klimawandels Einführung in die Thematik „graue Energie“
- Ursachen für die hohe Komplexität
- Neubau vs. Sanierung
- Beispiele für Innovationen und klimagerechtes Bauen
- Aktuelle Markthemmnisse
- Prozessbezogene Aspekte des nachhaltigen Bauens
- Zieldefinition
- Was bedeutet Klimaneutralität?
- Ressourceneffizienz, Zirkularität
- Nachhaltigkeitszertifizierungssysteme
- Grenzen der Nachweisführung / Controlling
- Marktkapazitäten
- Auswahl von Materialien Vertragsstrukturen
- Vergaberechtliche Besonderheiten/ Rechtlicher Rahmen
- Eignungskriterien in Bezug auf Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit
- Differenzierung zwischen Mindestanforderungen und Zuschlagskriterien
- Die gemeinsame Vergabe von Planungs- und Bauleistungen – Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogramm
- Vorgaben durch BVerfG, KSG, GEG und Taxonomie
- Besonderheiten im Planungs- und Bauprozess
- spezielle Eignungskriterien der Planungsbeteiligten
- Abweichungen zum klassischen Planungsablauf nach HOAI-Phasen (z.B. im Holzbau)
- Konkrete Ansätze für das klimagerechte Bauen
- Abgrenzung Handlungsfelder und Handlungsbereiche zur Reduzierung des CO₂-Fußabdruckes
TEILNAHME
Das Seminar findet von 9:30 Uhr bis 17 Uhr im IntercityHotel Leipzig statt. Für Kurzentschlossene ist die Buchung noch auf ibr-seminare.de möglich.